Mit der Definition der TrendTechnik® wurde es notwendig weitere sprachliche Elemente zu bilden bzw. spezieller auszulegen, um beispielsweise die Gesamtsituation des Kursverlaufs eines Handelsobjekts eineindeutig kommunizieren zu können. Hauptsächlich, weil die Ineinanderverschachtelung mehrerer Trends mit Worten sehr schwer, umständlich und missverständlich war. Zum Beispiel sprechen Trader von einer Bewegung und meinen damit einerseits einen Trend, der sich innerhalb des übergeordneten Trends in einer in Bewegung befindlichen Marktphase verläuft oder andererseits nur von einer in Bewegung befindlichen Marktphase. Hierbei entstehen in der Kommunikation Missverständnisse, die vermeidbar sind. Demnach muss, um bei diesem Beispiel (und das ist wirklich nur 1 Beispiel von sehr vielen) zu bleiben, im Sinne der Eineindeutigkeit die Bewegung und die Bewegungswelle unterschieden werden. Diese Unterscheidungen (und weitere notwendige sprachliche Elemente) haben wir mit den Trendgesetzen definieren können. Wobei inhaltlich die Gesetzmäßigkeiten aller ineinander verschachtelten Trends die Hauptsache ist und die Definition verschiedener Sprachlichkeiten ein positiver Nebeneffekt darstellt.
Ein praktisches Beispiel: das Handelsmodell.
Stellt sich zuerst die Frage, was verstehen wir unter einem Handelsmodell? Besser gesagt, was ist ein Handelsmodell? Mit einem Handelsmodell stellen wir in vereinfachter Form grafisch den Trendaufbau, speziell des InfoTrends A mit dem darin verlaufenden Basistrend B und dem im Basistrend verlaufenden Signaltrend C, dar und beschreiben zusätzlich eine Folge von beständig wiederholbar einzugehenden Handelspositionen unter entsprechend notwendigen Bedingungen, die ebenfalls detailliert festgelegt werden. Das Ganze ist kein Automatismus, der verscriptet werden könnte. Siehe Trendgesetze und TrendTechnik Whitepaper. Insgesamt wird mit dem Handelsmodell die Gesamtsituation eines Kursverlaufes mit seinen gesamtheitlich ineinander verschachtelten Trends strikt berücksichtigt bzw. beachtet. Die ineinander verschachtelten Trends bestätigen sich untereinander und je besser wir diese identifizieren und in ihren Dimensionen (jede Trendgröße ist eine Dimension) markierten Trends tatsächlich ausarbeiten, desto weniger liegen wir mit der Erfüllung unserer Handelsvorbereitung im Anschluss unserer vollständigen Analyse (Kursverlaufsexpertise) falsch. Im Umkehrschluss: es erfüllen sich sehr viele unserer Handelsvorbereitungen.
Zurück zur Praxis. Nehmen wir an, wir haben in einem Handelsobjekt eine beginnende Marktphase 3 (siehe Trendgesetz 5) eines Trends 2 erkannt. Zur Erklärung: die von uns identifizierte Trendgröße 2 hat nicht selten einen Zyklus (siehe Trendgesetz 16) von ca. einem Jahr. Demnach ist die rein rechnerische Amplitude, also der Aufwärtsverlauf genannter Marktphase bis zu seinem punktuellen Ende bzw. Wendepunkt in die Abwärtsrichtung, ca. 6 Monate. Nun handeln wir mit solch großen Trends nicht tatsächlich. Wir suchen uns einen für uns handelbaren kleineren Trend. Das könnte in unserem Beispiel der Trend 5 (in Bezug auf Trend 2: Zyklus ca. 4 Wochen), Trend 6 (in Bezug auf Trend 2: Zyklus ca. 1,2 Wochen) oder sogar Trend 7 (in Bezug auf Trend 2: Zyklus ca. 2 Tage) sein. Bleiben wir im aktuellen Beispiel beim Trend 5. Trend 5 verläuft innerhalb des Trend 4. Trend 4 Verläuft innerhalb des Trend 3. Und Trend 3 verläuft innerhalb des oben genannten Trend 2. Spätestens an der Stelle sollte jedem Leser klar sein, dass Trend 5 NICHT schnurgerade innerhalb der genannten beginnenden Marktphase 3 des Trend 2 ca. 6 Monate aufwärts verläuft. Trend 5 wechselt demnach mehrfach seine Hauptverlaufsrichtung. Mindestens 8 mal (bei 3 Marktphasen pro Trend) und maximal 24 mal (bei 5 Marktphasen pro Trend). Die Realität liegt in der Mitte. Also 8 plus 24 geteilt durch 2 ist gleich 16. Durchschnittlich besteht ein Trend aus 3 oder 5 Marktphasen. Nur im sehr seltenen Ausnahmefall identifizieren wir 7 Marktphasen in einem Trend (eine Trendgröße). Doch meistens entpuppt sich so etwas im Nachhinein als Fehler.
Als Hinweis an der Stelle sei an Elliott erinnert: er hat ebenfalls durchschnittlich 5 und 3 Marktphasen, mit seinen Worten 5-weller und 3-weller, beschrieben. Wieder zurück zu unserem Beispiel: Trend 5 sollte unser handelbarer Trend sein, den wir Trendtechniker Basistrend nennen, der innerhalb einer Marktphase des Trends 2 durchschnittlich 16 mal seine Verlaufsrichtung wechselt. Wenn wir nun die Gesetzmäßigkeiten aller ineinander verschachtelten Trends verinnerlicht haben, können wir mit diesen durchschnittlich 16 Richtungswechseln unseres Basistrends (Trend 5) mehr Geld erhandeln, als wenn wir rein theoretisch (was in der Praxis nicht möglich ist) punktuell vom Ausgangspunkt der Marktphase 3 des Trend 2 bis punktuell zum Endpunkt der Marktphase 3 des Trend 2 handeln könnten. Wir machen uns mit Hilfe der Trendtechnik das Auf und Ab als Menge, auf die Preisachse projiziert, zum Handelsvorteil, der nicht unerheblich ist. Und wir weichen damit einem möglichen Drawdown aus, weil wir den Richtungswechsel des Basistrends (Trend 5) handelstechnisch nutzen. Weiterhin sind für einen fortgeschrittenen Händler mit trendtechnischen Hintergrund Positionsaufbauten innerhalb des hier angedeuteten Handelsmodells möglich, die unseren Gesamtgewinn erheblich vergrößern können.
Fazit: wir legen im Anschluss einer vollständigen Analyse (Kursverlaufsexpertise) eine handelbare Trendgröße fest. Dieser Trend ist unser Basistrend, dem wir beim Handel in seine jeweilige Richtung folgen. Wir nutzen für Einstiege, Stopp-Loss und Ausstiege den im Basistrend B verlaufenden Signaltrend C. Gesamtheitlich wird das Hin und Her im Kursverlauf ein großer Vorteil. Das Handelsmodell legt fest, welche Marktphase des Basistrends wir wie und unter welchen Bedingungen handeln. Das funktioniert natürlich nur dann besonders ertragreich, wenn wir die Trendgesetze beachtend alle ineinander verschachtelten Trends eines Handelsobjekts kennen und nutzen. Wir reden dabei von taktischen Vorgehensweisen, welche in Operationen unterteilt sind. Die Strategie ist unser Handelsplan, in dem wir Grundlagen festlegen, um dauerhaft (im Sinne von ein Leben lang) profitabel handeln zu können. In der TrendTechnik® Fachausbildung behandeln wir aktuell außer dem Basishandelsmodell 4 weitere Handelsmodelle, die als Grundlage für individuelle (eigene) Erweiterungen oder Verbesserungen dienen können. Generell lernt der Teilnehmer eigene Handelsmodelle entwickeln zu können.
Um alle trendtechnischen Vorteile voll ausschöpfen zu können, ist ein vieldimensionales (mit den mehreren [durchschnittlich 12] ineinander verschachtelten Trends taktieren und operieren) Denken notwendig. Wir wissen: das ist nicht einfach und erfordert einiges an Training und natürlich trendtechnisches Grundlagenwissen.
Unsere Angebote: TrendTechnik® Fachausbildung , TrendTechnik® Grundlagenkurs, …, können dabei sehr hilfreich sein.