Die Charttechnik ist ein sehr großer Fachthemenbereich möglicher Analysemethoden. Kursverläufe werden in Charts dargestellt, welche in der Grundlage zweidimensionale Koordinatensysteme sind. Ein zweidimensionales Koordinatensystem besitzt eine horizontale (waagerecht / links-rechts) X-Achse und eine vertikale (längs / hoch-tief) Y-Achse. Wobei ein Chart, der Kursverläufe darstellt, auf der X-Achse Zeitbereiche abbildet und auf der Y-Achse entsprechende Finanzwerte. Damit lässt sich sehr gut das fortlaufende Zeit-Preis-Verhältnis eines Handelsobjekts darstellen. Aktuell können wir sehr komfortable Chart-Programme für Analysezwecke nutzen. Zu Zeiten von Charles Henry Dow oder Ralph Nelson Elliott mussten Analysten idealerweise Millimeterpapier für ihre Analysen benutzen und die entsprechenden zweidimensionalen Koordinatensysteme darauf technisch zeichnen. Ziel dabei war (und ist es bis heute), das Zeit-Preis-Verhältnis eines sich preislich entwickelnden Handelsobjekts, optisch gut verdeutlichen zu können. Wir erkennen, oberflächlich gesehen, sich gegenseitig abwechselnde Auf- und Abwärtsverläufe. Diese Auf- und Abwärtsverläufe bilden in sich selbst eine von vielen existierenden Gesetzmäßigkeiten ab, die wir für Handelsentscheidungen sehr gut nutzen können. Folglich bemühen sich charttechnische Analysten mit der Interpretation der Auf und Ab‘s im Kursverlauf, um gute von schlechten Situationen bezüglich einzugehender Handelsentscheidungen unterscheiden zu können. Es ist ihnen wichtig entsprechende Orientierungspunkte mit unterschiedlichen Informationsgehalten im Kursverlauf finden zu können. Genau um diese aus dem Kursverlauf zu gewinnenden Informationen geht es bei der Charttechnik.
Jeder Kursverlauf zeigt unumstritten Trends, die ineinander verschachtelt verlaufen und Gesetzmäßigkeiten aufweisen. Die ineinander verschachtelten Trends haben gemäß ihrer Gesetzmäßigkeiten entsprechende Wirkungsweisen aufeinander. Genannte Trends sind logisch aufgebaut und haben gemäß ihrer Verschachtlung unterschiedliche Größen (Trendgröße = Zyklus = Abstand von Tief zu Tief mit einem dazwischen liegenden Hoch als Amplitude; siehe Trendgesetze). Somit ist in Abstufung jede Trendgröße eine Dimension. Da wir in den Kursverläufen aller Handelsobjekte bewiesenermaßen ineinander verschachtelte Trends vorfinden, also unbestreitbar mehrere Trends existieren, schließen wir gemäß genannter Logik des Trendaufbaus auf eine sich daraus ergebende Mehrdimensionalität. Das heißt: jegliche charttechnischen Methoden Kursverläufe eindimensional untersuchen und bewerten zu wollen ergeben im Ergebnis entsprechende Falschinformationen. Daraus leiten sich wiederum vermeidbare Handelsfehler ab. Stellt sich die sehr wichtige Frage: wie untersuchen bzw. bewerten die meisten Indikatoren (als Vertreter aller charttechnischen Werkzeuge) den Kursverlauf? Genau! Eindimensional. Die meisten, besser gesagt alle uns bekannten, Indikatoren beziehen sich in ihrer Basiskonfiguration auf eine (manchmal auch zwei oder drei) konstante Periode. An absolut keiner Stelle der Programmierung wird die Ineinanderverschachtlung der Trends berücksichtigt. Ist das charttechnisch bzw. analytisch clever? Nein. Es ist sogar falsch und vollständig ignorant gegenüber dem bewiesenermaßen existierenden Trendaufbau. Wer in seinen Analysen die Gesetzmäßigkeiten der Trends nicht beachtet und die 3 wichtigsten Tradinggrundsätze (siehe Whitpaper) nicht einhält, kann in seinen Handelsergebnissen lediglich von Zufallsergebnissen sprechen. Der Zufall lässt einen Glücksspieler durchaus eine gewisse Zeit Gewinne erzielen. In dem Moment ist der Glücksspieler der Meinung alles richtig gemacht zu haben. Sein Beweis dafür ist: sein momentaner Gewinn. Das schlimmste, was passieren kann: mit einem Fehler "positive" (also positiv scheinende) Erfahrungen zu machen. Und dann? Der Glücksspieler weiß nie, wann er aufhören muss und wird erst den "Spieltisch" verlassen, wenn er alles wieder verloren hat.
Wichtiges Fazit: wer mit Trading dauerhafte Gewinne erhandeln will, darf sein Trading keinesfalls auf Zufall, Glück, Hoffnung, …, aufbauen. Die Kursverläufe aller Handelsobjekte sind gemäß Definition Zufall. Dennoch ist es unter Berücksichtigung der Wirkungsweise ineinanderverschachtelter Trends sehr gut machbar, mit dem vorhandenen Zufall dauerhaft (ein Leben lang) gewinnbringend umgehen zu können.
Der Trendtechniker untersucht besonders genau alle ineinander verschachtelten Trends und deren sich daraus ergebenden Wirkungsweisen um schließlich fachlich wertvolle handelstaktische Vorgehensweisen ableiten zu können. Notwendige Grundlage bildet eine vorhergehende Analyse bzw. Kursverlaufsexpertise, der absolute Richtigkeit unterstellt werden kann. Die Trendtechnik konnte einen mathematischen Weg der Identifikation aller ineinander verschachtelten Trends eines Kursverlaufes herleiten und auf Richtigkeit beweisen (siehe "Trendtechnisch mathematische Trenderkennung"). Es ist kein einfacher Weg und er ist ohne Grundlagenwissen der Trendtechnik nicht begehbar. Eine gute Gelegenheit den in kürze stattfindenden Trendtechnik-Einsteigerkurs als ONLINE-Wochenend-Schulung zu nutzen.
Hinweis: Im nächsten Newsletter befassen wir uns mit dem Thema Analyse / Kursverlaufsexpertise.