Von Korrekturen profitieren
Immer wieder hören und lesen wir bedauerlicher Weise von nicht wenigen Tradern, die Korrekturen, besser gesagt Korrekturwellen, schnell wegschieben bzw. absichtlich ignorieren. Apropos Korrekturwelle vs. Korrektur sowie Bewegungswelle vs. Bewegung: siehe hierzu Trendgesetze 23 und 24. Die Unterscheidung zu verinnerlichen hat eine nicht zu unterschätzende Bedeutung! Zurück zur "Hässlichkeit", wie zu oft und zu leichtfertig daher gesagt, einer Korrekturwelle und vor allem warum eine erkannte Korrekturwelle in Wirklichkeit eine besondere Wertigkeit hat.
Nach jeder Korrektur folgt eine Bewegung. ABER nach jeder Bewegung folgt NICHT immer eine Korrektur. Trendgesetz 11! Da die Trendgesetze für alle Trends gleichermaßen gültig sind, gilt: nach jeder Korrekturwelle folgt immer eine Bewegungswelle. ABER nach jeder Bewegungswelle folgt NICHT immer eine Korrekturwelle. Ebenfalls Trendgesetz 11 und Trendgesetze 22, 23 sowie 24. Würden wir die Gesetzmäßigkeit des Trendgesetzes 11 anzweifeln, bedeutete dies, dass es keine Richtungswechsel der Trendverläufe geben könnte. Denn beim Richtungswechsel eines Trendverlaufes folgt auf eine Bewegung eine Gegenbewegung. Der jeweils erste Richtungsverlauf eines Trends, also die erste Marktphase, ist immer eine Bewegung und der jeweils letzte Richtungsverlauf, also die letzte Marktphase eines Trends, ist ebenfalls immer eine Bewegung. Trendgesetz 8. Wir unterscheiden Richtungswechsel durch Gegentrend und Richtungswechsel durch Trendbruch. Sie dazu Trendgesetze 13, 14 und 15.
Nachdem wir nun die notwendigen trendtechnischen Fachlichkeiten im Wechselspiel zwischen Bewegung und Korrektur eineindeutig darlegen konnten, können wir unsere Aufmerksamkeit wieder auf die hohe Bedeutung der Korrekturwelle legen. Wir wissen nun sehr genau, dass am Ende einer Korrekturwelle eine Bewegungswelle beginnt. Die meisten Trader möchten Bewegungswellen handeln und das möglichst zeitig, weil Bewegungswellen meist zügig und weit laufen. Demnach müssen wir einer Korrektur bzw. Korrekturwelle besondere Aufmerksamkeit widmen, um den anstehenden Richtungswechsel zeitnah erkennen zu können. Statistisch besteht die größere Anzahl an Korrekturwellen aus 3 gegensätzlichen Verläufen, sprich 3 Marktphasen (Trendgesetz 5). Die geringere Anzahl an Korrekturwellen aus 5 gegensätzlichen Verläufen. Die Gesamtzahl der Marktphasen in Korrekturwellen unterliegt keiner Gesetzmäßigkeit. Wir legen an der Stelle langjährige statistische Erkenntnisse zu Grunde. ACHTUNG! Das gerade beschriebene Verhältnis kann sich ändern. Hinweis: es gibt immer große bis sehr große Ausnahmen. Allerdings entpuppen sich so manche vorerst identifizierten und notierten Ausnahmen im Nachhinein als Fehler. Weiterhin untersagt uns einer der wichtigsten Tradinggrundsätze den handelstaktischen Umgang mit geringen bis sehr geringen Wahrscheinlichkeiten. Im Umkehrschluss: würden wir mit der geringeren Wahrscheinlichkeit arbeiten bzw. handeln, könnten wir in Summe unserer Trades nicht gewinnen.
Wieder zurück zum Ausgangspunkt, unserer bedeutungsvollen Korrekturwelle. Ab dem Moment, wo sich innerhalb einer Korrekturwelle eine Marktphase 3 zeigt, müssen wir gemäß der Annahme größerer Wahrscheinlichkeit von einer in kürze beginnenden Bewegungswelle ausgehen. In dem Fall benötigen wir aus dem Kursverlauf gemäß der Trendaufbauten „nur noch“ die Bestätigung einer beginnenden Bewegungswelle. Die Richtung ist klar, denn eine beginnende Bewegungswelle, die eine Korrekturwelle ablöst, verläuft gemäß der Trendgesetze in die entgegengesetzte Richtung der vorangegangenen Korrekturwelle. Oder einfacher gesagt, in die gleiche Richtung der Bewegungswelle, direkt vor unserer Korrekturwelle. Trendgesetz 12 verdeutlicht diese Situation.
Um mit einer identifizierten Korrekturwelle gut arbeiten zu können, ist es dringende Voraussetzung die Ineinanderverschachtlung aller Trendgrößen korrekt erkannt zu haben bzw. erkennen zu können. Andererseits wird der „Lotteriefaktor“ zu groß. Das heißt: wer Trendgrößen mischt, wird in seiner Handelspraxis mit deutlich mehr Minustrades umgehen müssen, also deutlich mehr Minustrades neutralisieren müssen. Das bedeutet genau betrachtet Geld- und Zeitverlust. Darum lohnt es sich, besonders in der Handelsvorbereitung, mit einer höchst möglichen Präzision zu arbeiten.
Korrekturwellen sind in ihren Verläufen teilweise undeutlich. Die Wahrscheinlichkeit einer möglichen Falschbeurteilung entsprechender Kursverlaufssituationen steigt an. In der breiten Fachliteratur finden wir umfangreiche Beschreibungen diverser Korrekturmuster. Sehr vieler Korrekturmuster, die alle lernen zu müssen sehr mühselig wäre. Die gute Nachricht: so kompliziert ist es dann auch wieder nicht. Wir unterscheiden zuerst trendige (Trendgesetz 9) und nicht-trendige (Trendgesetz 10) Korrekturverläufe. Zu den trendigen Korrekturverläufen gibt es nichts weiter zu sagen. Sie sind selbsterklärend. Die nicht-trendigen Korrekturverläufe können wir in 3 Hauptgruppen unterteilen: die sich schließende Keilform, die sich öffnende Keilform und die Parallelform. Aus den genannten Hauptgruppen lassen sich alle weiteren speziellen Formen ableiten bzw. herleiten. Trendgesetz 7.
Jeder, der von „Seitwärtsverläufen“ spricht, tut sich selbst keinen Gefallen. Alles was optisch den Eindruck von seitwärts hinterlässt, ist streng genommen doch nicht seitwärts. Siehe Trendgesetz 12. Begründung: verbindet man den punktuellen Start einer Korrekturwelle mit dem punktuellen Ende der gleichen Korrekturwelle, ergibt sich keine exakte waagerechte Linie. Wer seitwärts denkt, verliert viel leichter die kommende Hauptrichtung aus den Augen. Darum spricht der aufmerksame Trendtechniker in keiner Situation von „seitwärts“, sondern von einer aufwärts oder abwärts gerichteten Korrekturwelle. Die Formierung (schließende Keilform, öffnende Keilform, Parallelform) der Korrekturwelle spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist, die Marktphase 3 (Trendgesetz 5) einer Korrekturwelle zu erkennen.
Fazit: Jede Korrekturwelle ist ein Segen für den profitablen Handel. Kann der Trader eine Korrekturwelle ihrer vorangegangenen Bewegungswelle zuordnen, weiß er sehr genau, was er am Ende genannter Korrekturwelle zu tun hat. Und er wird bei korrekter Trenderkennung (Trendgrößenerkennung) sehr selten vom Kursverlauf enttäuscht werden. Im Trader-Intensiv-Training lassen wir keine Fragen zu Korrekturen bzw. Korrekturwellen offen. Wir kennen und achten in besonderen Maß die sehr hohe Bedeutung und Macht von Korrekturen bzw. Korrekturwellen. Sie spielen in vielerlei Hinsicht eine Schlüsselrolle.
Hast du gemerkt, auf wie viele Trendgesetze wir mit diesem Text verweisen mussten? Insgesamt 13 Trendgesetze (die genannten Trendgesetze 5, 7, 8, 9, 10,11, 12, 13, 14, 15, 22, 23, 24) von 29. Das entspricht knapp der Hälfte aller Trendgesetze. Die Trendgesetze sind wichtiger Bestandteil der Trendtechnik. Und warum wir der Trendtechnik so hohe Beachtung zuteilen, kannst du im Trendtechnik Whitepaper nachlesen.