Wer am Finanzmarkt handelt (investiert), erwartet Gewinne. Doch nicht jeder wird einen Kapitalzuwachs erleben. Oft werden die unterschiedlichen Gefahren am Finanzmarkt unterschätzt. Der Händler selbst in seiner Person gehört dazu. Ein falscher "Klick" kann zu hohen Verlusten führen. Als Beispiel: statt einer geplanten Longposition wird eine Shortposition eröffnet. Oder es wird eine falsche Positionsgröße eingegeben: statt 0,43 Lot 4,3 Lot. Das Ergebnis kann dann sehr schnell schmerzlich zu einem hohen Kapitalverlust führen. Viele realisierte Verluste sind vermeidbar. Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass jeder realisierte Minustrade erst wieder neutralisiert werden muss, bis es mit dem Finanzaufbau weitergehen kann.
Zur Risikobehandlung gehören besonders die grossen Kurslücken. Dabei meine ich nicht die "normalen GAPs". Von einem GAP wird gesprochen, wenn der Schlusskurs zum nächsten Anfangskurs eine Lücke aufweist (Schlusskurs ist nicht gleich Anfangskurs). So ein "normaler GAP" beträgt wenige Pips bzw. Punkte. Diese Kurslücken müssen in die Positionsplanung einkalkuliert werden. In der Börsengeschichte gab es ganz andere "GAPs". Diese Kurslücken waren besonders gross (circa 5-15% der Preisskala). Wie zum Beispiel am 15.01.2015 im EUR/CHF. Für manche war dieser Tag ein Desaster. Über die verschiedenen Risikogruppen und deren Behandlung sprechen wir ausführlich im Trader-Intensiv-Training.
Wir haben in einem Newsletter über die Risikoerkennung geschrieben. Jetzt wo das Risiko bekannt ist, stellt sich die Frage: wie gehen wir damit um?
Es sollten entsprechende und wirksame Vorkehrungen getroffen werden. Im Beispiel des vergangenen Newsletters verfügte der erfahrene Bergsteiger über die entsprechende Ausrüstung. Selbst wenn der unerfahrene Bergsteiger die gleiche Ausrüstung besitzt, wird das bestehende Risiko des Absturzes für den unerfahrenen Bergsteiger nicht automatisch minimiert. Nur das Vorhandensein der richtigen Ausrüstung schützt uns nicht vor den Gefahren. Wir müssen wissen, welche Ausrüstungsgegenstände wir wann und wie benutzen.
Im Trading möchten wir hohe Verluste vermeiden. Da nützen uns die tollsten Tools nichts, wenn wir diese nicht genau kennen und nicht richtig einsetzen können.