Wer setzt eigentlich die aktuellen Kurse (Preise) an der Börse fest? Wer ist verantwortlich für das ständige Gezappel im Chart?
Ganz alleine die Marktteilnehmer. Es findet immer ein Kauf und Verkauf statt. Wenn ich alleine handeln will, geht das natürlich nicht. Da kann ich lange etwas kaufen wollen, wenn keiner da ist, der etwas anbietet. Oder wenn ich etwas verkaufen möchte und keiner da ist, der kaufen möchte, kann ich nichts verkaufen. Die Börse sorgt nur für das zustande kommen eines Geschäftes. Alle Angebote und Anfragen stehen in einem Orderbuch. Wie viel und zu welchem Preis was verkauft oder gekauft werden soll. Der Preis (Kurs) wird dann mit den größten Umsatz gebildet. Aber zum Orderbuch kommt bestimmt noch ein weiterer Artikel. Jetzt interessiert uns, wer sind die Marktteilnehmer und welche Beweggründe stehen für ihr Handel.
Spekulanten
Kreditinstitute, Investmentgesellschaften, Versicherungen und auch wir privaten Händler gehören zur Gruppe Spekulanten. Wie bereits der Name sagt, spekulieren wir darauf das der Kurs steigt oder fällt. Unsere Entscheidungen eine Order auszulösen, ist sehr unterschiedlich. Da gibt es die Chart-Analysten, die mit verschiedenen Hilfswerkzeugen, wie Widerstandlinen, Unterstützungslinien, Fibonaccis, Elliott Wellen, Kerzenformationen, 1-2-3, Hoch und Tiefs, nicht zu vergessen die unterschiedlichen Indikatoren, den weiteren Verlauf des Kurses bestimmen wollen und den Einstieg sowie den Ausstieg genau planen. In die Gruppe der Chart-Analysten zählen auch wir Trendtechniker und die Markttechniker.
Zu den Spekulanten gehören ebenso die Fundamental-Analysten, die auf Grund wichtiger Wirtschaftsnachrichten oder Ereignissen die Entscheidung treffen sich im Markt mit ihrem Kapital zu beteiligen. Immer mit dem Ziel das Kapital zu vermehren.
Strategen
Strategen brauchen nicht unbedingt einen Chart. Sie gehen zum Beispiel in den Markt um bestimmte Anteile an einer Firma zu erwerben oder abzustoßen. Das können Aktionäre oder größere Institutionelle Anleger sein. Auch deren Order stehen im Orderbuch und können plötzliche Kursschwankungen auslösen.
Arbitrageur
Diese Gruppe der Markteilnehmer ist nicht zu verachten. Sie sorgen für den Ausgleich der Orderbücher an den verschiedenen Börsen. Abgesehen von den vielen weltweiten Handelsplätzen gibt es in Deutschland acht Wertpapierbörsen, eine Devisenbörse, eine Wertpapierterminbörse und eine Warenterminbörse. Die wichtigste Börse in Deutschland befindet sich in Frankfurt einschließlich der elektronischen Handelsplattformen Xetra und Eurex. Die Arbitrage bezeichnet das Ausnutzen von Preisunterschieden für gleiche Waren auf verschiedenen Märkten. Die Arbitageure sorgen also für die Preisangleich z.B. einer Aktie welche an verschiedenen Börsen gehandelt wird.
Hedging
Hedgegeschäft sind Sicherungsgeschäfte, die z.B. große Unternehmen zur Absicherung gegen Risiken wie beispielsweise Wechselkursschwankungen oder Veränderungen in den Rohstoffpreisen eingehen.
Die Beweggründe, der Zeitpunkt und Ordergröße dieser 4 Markteilnehmer sind sehr unterschiedlich, doch stehen sie alle gemeinsam im Orderbuch und verursachen die Kursbildung.
Wann der Marktteilnehmer in Aktion tritt, bestimmt er selbst. Ob nun dem Spekulant die Chartsignale ein Zeichen geben, Wirtschaftsnachrichten beeinflußen, Strategen eine Firma übernehmen wollen, eine Arbitrage zuschlägt oder Hedgegeschäfte in den Markt gelegt werden: Mit einem Klick sind wir dabei oder wieder raus. Es wird immer Gewinner und Verlierer geben.