Stellschraube Risiko zur Ertragsoptimierung

Risiko

Ein wesentlicher Bestandteil der Trendtechnik ist die eineindeutige Beschreibung jeglicher Marktphasen aller ineinander verschachtelten Trends des Kursverlaufes eines Handelsobjekts (betrifft generell ALLE! Handelsobjekte wie: Aktien, Rohstoffe, Indizes, Währungen, ...). Im Detail wird genannte Beschreibbarkeit (Definierbarkeit) der Marktphasen sowie deren Trendgrößenzuordnung im Kurskoordinatensystem definiert. Damit hat die Trendtechnik allen anderen kursverlaufsuntersuchenden Methoden zum Vorteil, dass sie exakt zu jeder Kursverlaufssituation das dazugehörige prozentuale Risiko einer eventuell einzugehenden Handelsposition herleiten kann. Mehr noch: es wird damit möglich die punktuell höherwertigere Handelssituation der Marktphase eines größeren Trends auf einen darin verlaufenden kleineren Trend zu vererben. Warum eigentlich so genau? Und warum nicht einfach die viel beschriebenen 1% pro Handelsposition (1% vom gesamt zur Verfügung stehenden Handelskapital), die nicht einmal nachvollziehbar hergeleitet werden? Warum sollte jeder Trader sein Handelsrisiko individuell selbst herleiten können?

Zuerst müssen wir festhalten: die Absicherung einer Handelsposition kennt mindestens 2 Risiken. Erstens die Absicherung der Handelsidee (entsprechender Stopp-Loss zum Einstieg) und zweitens die Absicherung eines größeren Kurssprungs (Crashrisiko z.B.: EUR/CHF am 15.01.2015). Wir haben das Crashrisiko vor einigen Jahren erkannt, beschrieben und dessen Absicherungsmöglichkeiten erarbeitet. Danach haben wir das Crashrisiko definiert und als Risikogruppe innerhalb der Trendtechnik eingearbeitet. In unserem Fachbuch werden wir sehr genau darauf eingehen. Darüber hinaus gibt es weitere Risiken, die jeder Trader kennen und behandeln muss. Wir gehen im Trader-Intensiv-Training ausführlich auf alle Risikogruppen ein. Hier eine Frage als Anregung zu vertiefenden Überlegungen: wie groß (geldlich / monetär) ist die Handelsposition eines Handelsobjekts, die mit der kleinst möglichen Größenordnung, beispielsweise 1 Microlot, ohne dazugehörigen Stopp-Loss eingegangen wird? Beantworte dir diese Frage nicht zu schnell. Wir werden später die gestellte Frage beantworten und dessen Bedeutung auflösen.

Doch nun zu einem Beispiel: der laufende Trend aus dem Kursverlauf eines Handelsobjekts zeigt aktuell in einer für den Feierabendhändler handelbaren Trendgröße (Basistrend mit einem Zyklus von ca. 2,5 Wochen) die Marktphase 5a (Trendgesetz 5). Das ist die beginnende dritte Bewegung eines Trends noch vorm kreuzen mit dem direkt vorangegangenen Bewegungspunkt (Trendgesetze 1 und 2; nach Beschreibung des 1-2-3: zweiter Punkt 2 eines Trends). Da jeder Trend gesetzmäßig ein Anfang und ein Ende hat (Trendgesetz 3), beginnt mit dem weiteren Verlauf genannter Marktphase 5a die Annahme der Wahrscheinlichkeit zu steigen, dass dieser Trend (ein und die selbe Trendgröße / Trendebene) bald zu Ende ist. Trader, die Trendgrößen mischen, sehen das nicht so kritisch. Sie arbeiten unbewusst zu diesem Zeitpunkt mit einem größeren „Lotteriefaktor“. Sie werden mehr oder weniger vom fortlaufenden Kursverlauf „unangenehm“ überrascht und fachsimpeln im Resultat von der notwendigen Behandlung der Trading-Psychologie.

Zurück zum Ausgangspunkt der größeren Wahrscheinlichkeit eines zu Ende gehenden Trends. Damit steigt gleichfalls die Wahrscheinlichkeit eines Richtungswechsels (Trendgesetze 13, 14 und 15). Und das sogar im Bereich des kreuzens mit dem vorangegangenen Bewegungspunkt. An dieser Stelle ist also das Handelsrisiko erhöht. Und das nur aus Sicht dieses einen Trends (lies Trendgesetz 25 und 26). Bezieht man weitere darüber liegende Trends und mindestens die zwei nächst kleineren Trends mit ein, kann mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit des gerade bewerteten Trends sein weiterer Verlauf angenommen werden (Trendgesetz 22). Also ein mögliches Risiko für einzugehende Handelspositionen noch viel besser hergeleitet und bewertet werden. Ein weiteres Kriterium unter zu Hilfenahme mehrere ineinander verschachtelter Trends ist die Bedeutung der jeweiligen Welle eines Trends (Bewegungswelle oder Korrekturwelle; siehe Trendgesetze 23 und 24). Ist das Risiko groß, sollte die Handelsposition klein sein und ist das Risiko sehr groß, sollten Handelspositionen vermieden werden. Ist das Risiko klein, darf die Handelsposition größer sein. Wenn beispielsweise drei beginnende und ineinander verschachtelte Bewegungswellen identifiziert werden, ist das Handelsrisiko in Richtung genannter Bewegungswellen relativ klein (z.B.: DAX-Verlauf im Jahr 2017). Im Vergleich hat die Bewegungswelle innerhalb einer Korrekturwelle eine stärkere Richtungsbegrenzung, verläuft teilweise bezüglich ihrer Erkennung undeutlicher und unterliegt gemäß ihrer Verortung einem größeren Risiko (Trendgesetz 24).

Nun sind „klein“, „groß“ und „sehr groß“ relative Angaben. Das muss für ein allgemeines Verständnis an der Stelle reichen. Viel wichtiger ist zu erkennen, dass Risiko und Chance demnach ein flexibles Verhältnis haben. Wenn beispielsweise ein Risiko von 65% ermittelt wird ist die dazugehörige Chance 35%. Auch wenn es innerhalb eines solch schlechten Verhältnisses nicht clever wäre eine Handelsposition einzugehen, soll hier das resultierende Verhältnis deutlich gemacht werden. Andersherum: wenn beispielsweise ein Risiko von 40% ermittelt wird, ist die Chance 60%. Also ist die Chance logisch und verhältnismäßig zum ermittelten Risiko. In unserer eigenen Handelspraxis haben wir festgelegt keine Handelspositionen einzugehen, bei denen das Risiko größer / gleich 50% ist. Solche Festlegungen sind sehr nützlich und verbessern in Summe unsere Handelsergebnisse, müssen aber individuell von jedem Trader selbst erarbeitet und fixiert werden. Ein bloßes „abgucken“ bringt keinen Vorteil. Vor allem wenn keine herleitbare Grundlage existiert.

Jeder Trader, der dieses flexible Verhältnis zwischen Risiko und Chance für sich gut nutzen bzw. im praktischen Handel realisieren kann, hat deutlich bessere Handelsergebnisse gegenüber denen, die mit starren und unflexiblen Risikogrößen (z.B.: dauerhaft 1% egal in welcher Gesamtumgebung) umgehen. Natürlich muss ein Trader, der Trendgrößen kaum oder gar nicht unterscheidet bzw. unterscheiden kann dauerhaft mit ein und der selben festgelegten Risikogröße arbeiten. Er muss in dem Moment „bescheidener“ in seinen Gewinnerwartungen sein. Gleiches gilt für Automatismen beim Handel (z.B.: „Algo-Trading“).

Zurück zum genannten Verhältnis zwischen Risiko und Chance. Hier gibt es in der Breite fachlicher Beschreibungen unterschiedliche Interpretationen bzw. Auslegungen. Es wird nicht selten vom CRV (Chance-Risiko-Verhältnis) gesprochen und damit als Risiko ein Einstieg zum dazugehörigen Stopp-Loss im Verhältnis zu einem Take-Profit und späteren Ausstieg erläutert. Streng genommen ist dies lediglich ein kalkulatorischer Wert (mit Blick in die „Glaskugel“), der im schlechtesten Fall auf einer Art selbstbetrügerischer Hoffnung beruht. Dieser kalkulatorische Wert ist nur sehr selten die herleitbare Annahme größerer Wahrscheinlichkeit mit einer Grundlage gemäß Trendaufbau aller ineinander verschachtelten Trends eines Kursverlaufs (Trendgesetz 28).

Bleibt die Frage offen: wie kann das prozentuale Risiko einer identifizierten Marktphase bestimmt werden? Kurzantwort: auf Grundlage der Trendgesetze. Aber: wer dem Text bis hier hin gut folgen konnte, wird jetzt wissen, dass die Bewertung des Risikos einer Marktphase nur gesamtheitlich erfolgen kann. Gesamtheitlich meint die Ermittlung des Risikos gemäß aller ineinander verschachtelten Trends des Kursverlaufs eines Handelsobjekts. Und diese Bewertung ist komplex. Sie wird innerhalb mehrerer Lektionen des Trader-Intensiv-Trainings behandelt und kann hier nicht in ein-zwei Sätzen beschrieben werden.

Apropos ineinander verschachtelte Trends sowie deren eineindeutige Beschreibbarkeit und Kommunizierbarkeit. Hier eine Fachfrage, die uns bei korrekter (vollständiger!) Beantwortung 15% Rabattierung auf eines unserer Angebote (Ausnahme Trader-Intensiv-Training: hier gilt die Rabattierung ausschließlich auf das Starthonorar) wert ist.

  • Wie viele Trendgrößen werden mit folgender Aussage angesprochen:
    „Wir handeln die Bewegung einer Bewegungswelle.“
    Nenne die Anzahl der Trends (Trendgrößen) und begründe sie korrekt.

Fazit: Auf Grundlage der Kenntnis und folglich der Wirkungsweise aller ineinander verschachtelter Trends des Kursverlaufs eines Handelsobjekts (die Trendtechnik; deren hohe Bedeutung ist im Trendtechnik Whitepaper nachlesbar) kann für jede Marktphase einer handelbaren Trendgröße punktuell das entsprechende prozentuale Handelsrisiko hergeleitet werden. Damit hat der Händler den großen Vorteil beständig wiederholbar seine Handelspositionsgrößen entsprechend der Gesamtsituation festlegen zu können. Er ist jederzeit in der Lage generelle Handelsausschlüsse festzulegen aber genauso auch besonders geeignete Handelssituationen zu erkennen, innerhalb der er entsprechend größere Handelspositionen aufnehmen kann. Bei korrekter Trendgrößenidentifizierung bleibt die Fehlerzahl gering bis sehr gering. Minuspositionen sind schnell neutralisiert und beeinflussen die Psyche des Händlers kaum bis gar nicht. Er weiß in jeder Situation, was zu tun ist.

Hinweis: wir starten die nächste kleine Gruppe des Trader-Intensiv-Trainings am 20.05.2019.