Wir haben bereits mehrfach darüber geschrieben, dass der reine Kursverlauf selbst die zuverlässigste Informationsquelle für Handelsentscheidungen ist. Ließ dazu unseren Trendtechnik Whitepaper. Das betrifft die meisten Trader unter uns. Zumindest alle diejenigen, die im sehr großen Bereich der technischen Analyse arbeiten. Daraus resultiert auch der große Anteil verschieden beschriebener Möglichkeiten aus dem Kursverlauf besonders "gute" Einstiegssignale in Erfahrung bringen zu können. Wichtiger Hinweis an der Stelle: bevor ein Einstieg realisiert wird, muss der dazugehörige Ausstieg klar sein.
Zurück zu den vielen beschriebenen Möglichkeiten einem Kursverlauf gute Handelsmöglichkeiten entlocken zu können. Die Bandbreite ist riesig. Bis hin zu wirklich unseriösen Versprechungen gewinnbringender "Geheimtricks". Der "heilige Gral" lässt grüßen. Wir haben ihn, den "heiligen Gral", gefunden, in dem wir verstanden haben, dass es ihn NICHT gibt! In Wirklichkeit benötigen wir einen entsprechenden Bezugspunkt im Kursverlauf eines Handelsobjekts. Dieser soll uns mit der Annahme größerer Wahrscheinlichkeit das Ende einer Korrektur bzw. Korrekturwelle (Trendgesetz 24) und damit den Beginn einer Bewegung bzw. Bewegungswelle (Trendgesetz 23) signalisieren. Je zeitiger ein Trader mit seinen Handelspositionen in eine beginnende Bewegung bzw. Bewegungswelle hinein kommt, desto besser seine Handelsergebnisse aus dem Teilabschnitt des Kursverlaufes bezogen auf seine realisierte und vorher geplante Handelsabsicht.
Mit dem Fakt, dass der charttechnisch orientierte Händler für Handelsentscheidungen einen Bezugspunkt im Live-Chart benötigt um Handelsentscheidungen treffen zu können, sind vermutlich fast alle Trader im Einklang. Andererseits müssten wir gar nicht auf den Chart schauen und wären damit auch keine charttechnisch orientierten Händler. Worauf geht das ganze hinaus?
Wir müssen sehr dringend darauf achten, dass wir uns mit der Ermittlung genannten Bezugspunktes an Fakten halten. Nicht selten lesen und hören wir an der Stelle von: "jeder hat seine Meinung" oder "wir haben doch Meinungsfreiheit". Hier ein sehr einfaches aber wichtiges Beispiel: Eins plus Eins ist gleich Zwei. Das ist ein Fakt. Inzwischen wird aber die Meinungsfreiheit sinnverbogen, in dem jemand sagt: "Ich bin aber der Meinung Eins plus Eins ist gleich Drei! Ich bestehe an der Stelle auf meine freie Meinung." Im weiteren überzeugt dieser Jemand mit gut geschulter Persönlichkeitswirkung eine größere Menge Anderer, dass Eins plus Eins Drei sei. Das Ergebnis "Drei" ist auch kein alternativer Fakt oder ein anderes rechnen. Es ist falsch! Nun wird dummerweise noch "demokratisch" abgestimmt, welches Ergebnis richtig ist. Die vom Ergebnis "Drei" überzeugte Menge folgt einem Fehler und ist der Meinung richtig zu liegen. Der tatsächliche Fakt ist untergegangen. Noch viel schlimmer. Ein Fakt ist und bleibt ein Fakt. Ein Fakt hat absolut gar nichts mit Meinung zu tun. In unserem sehr simplen Beispiel wird hoffentlich deutlich, dass Fakten mit falsch gelebter Meinungsfreiheit überrollt werden können. Und das ist der größte Fehler überhaupt. Fakten und Meinungen sind verschiedene Dinge. Ein Fakt steht immer über seiner differierenden Meinung. Ein Fakt ist herleitbar und beweisbar. In unserem Beispiel mathematisch. Eine Meinung ist und bleibt eine Meinung und kann in Bezug auf absolute Richtigkeit nicht immer hergeleitet und bewiesen werden. Sie ist oft zu subjektiv. Letztendlich müssen wir beachten: wo gilt ein Fakt und wo sollte demokratisch abgestimmt werden. In dem sehr großen Themenbereich Trading erkennen wir bedauerlicher Weise genau solche, wie in unserem sehr einfach dargestellten Beispiel erläutert, Vorgehensweisen und Praktiken.
Zurück zu unserem anfangs beschriebenen Bezugspunkt im Kursverlauf eines Handelsobjekts, welchen wir im Live-Chart bewerten wollen. Im Trendtechnik Whitepaper beschreiben wir den Fakt und leiten her, dass Trading der Umgang mit dem Zufall ist. Fakt ist auch, jeder Kursverlauf zeigt ineinander verschachtelte Trends, die Gesetzmäßigkeiten sichtbar und damit nutzbar machen. Können wir genannte Gesetzmäßigkeiten im praktischen Handel korrekt anwenden und umsetzen, dürfen wir in Summe unserer Handelspositionen keine Verluste einfahren (Trendgesetz 28). Unser Bezugspunkt gemäß der Trendgesetze ist einer der ineinander verschachtelten Trendgrößen (Trendgröße = gemäß Zyklus = auf der Zeitskala gemessen Tiefpunkt zu Tiefpunkt mit einem dazwischen liegenden Hochpunkt = Timing einer Trendgröße; Trendgesetz 16), die der Trader für seine Handelsabsichten als geeignet definiert hat. Wir Trendtechniker sprechen bei diesem Trend vom Basistrend. Der Basistrend kann und darf von Händler zu Händler unterschiedlich groß sein. Schließlich hat jeder Trader seine individuell ausgearbeitete Handelsidee, gemäß der er entsprechenden Taktiken und Operationen folgt.
Wer Trendgrößen nicht unterscheidet oder nicht unterscheiden kann (Trendgesetz 6), ist auch nicht in der Lage einen guten Bezugspunkt für seine Handelsentscheidungen im Kursverlauf eines Handelsobjekts finden zu können. Er wählt unter Umständen einen Bezugspunkt, der durchaus "am Ende der Fahnenstange" liegen kann. Demnach wird der gewählte Bezugspunkt tatsächlich Zufall. Hier addiert sich der zufällig entstehende Kursverlauf mit dem zufällig gewählten Bezugspunkt. Das damit erzielte Handelsergebnis wird längerfristig in Summe bestenfalls 0 sein. Meistens jedoch Minus. Wir kennen diesen Zustand sehr genau, weil wir ihn selbst eine gewisse Zeit lang durchlebt haben. Erst als wir Anfang 2013 gelernt haben, die ineinander verschachtelten Trends gemäß ihrer Größe erkennen und unterscheiden zu können, wurde es uns möglich mit dem zufällig entstehenden Kursverlauf gewinnbringend umzugehen.
Die Grundkenntnisse der Trendtechnik (siehe Trendtechnik Whitepaper; Trader-Intensiv-Training) sowie ihre einzelnen Bestandteile (Trendgesetze, Kurskoordinatensystem, Kurswertesystem, ...) basieren auf Fakten, das heißt sie sind im Kursverlauf eines jeden Handelsobjekts nachvollziehbar und beweisbar. Ob es einfach oder schwer ist, die Trendtechnik mit all ihren Bestandteilen zu erlernen, um sie im praktischen Handel anwenden zu können, unterliegt der individuellen Meinung des Einzelnen bzw. seiner gelebten Erfahrung. Fakt ist, wer beim Trading dauerhaft in Summe seiner Handelspositionen Verluste realisiert, hat zu wenig Fachwissen mit den dazugehörigen Praxis bezogenen Übungen und muss dieses Manko beseitigen.
Ein möglicher Weg und eine Überlegung wert ist: das Trader-Intensiv-Training. Start am 20.05.2019.
P.S.: Das „Wechselspiel“ Fakt und Meinung betrifft auch alle anderen Lebensbereiche.